Ornamental surfaces, which are mounted on each other, interlock and overlap, form a space-embracing structure. The different linear structures were stitched from black carbon fibre bundles and were then hardened with epoxy resin. The hard, clearly structured patterns partly merge into unstitched shapeless strands.
The result is a juxtaposition of stable, defined forms and delicate, freely and formless hanging carbon fibre strands. This juxtaposition describes the fragile moment of dissolution or transformation.
I have taken four categories as a basis to develop the patterns: Islamic ornaments, aesthetics of protection (fences/grids) as a contemporary european pattern, escape route lines as an ornament of the masses, text.
Patterns and ornaments are an integral part of the design world of every culture. They are not only superficially decorative. Their clearly defined symmetry is the precise end product of a long design process, which was founded by aspects of nature, the world of life or thought of the respective culture. In research, patterns are generated in order to bundle complex contents – e.g. behavioural patterns, biological patterns – and make them comprehensible.
The embroidered statement „I am who I shall be“, is in some Bible translations the name of God, which he gave to Moses. This name says: one’s own being is always in direct relation to what one is becoming, that is, to the consequences that current actions entail.
In this sense, the installation ROUTINE, against the background of the social challenge of dealing with the great refugee movement, depicts a current transitional state of clashing fixed cultural patterns that interlock, disturb or dissolve each other, but also give us an inkling of new structures.
////
Ornamentflächen, die aneinander montiert sind, ineinander greifen und sich überlagern, bilden einen raumgreifenden Zusammenhang. Die unterschiedlichen linearen Strukturen wurden aus schwarzen Carbonfaserbündeln gestickt und mit Epoxidharz gehärtet. Die harten, klar strukturierten Muster gehen teilweise in ungefestigte formlose Stränge über. So entsteht ein Nebeneinander von stabilen definierten Formen und empfindlichen, frei und ungeformt hängenden Carbonfasersträngen. Dieses Nebeneinander beschreibt den fragilen Moment einer Auflösung oder Umformung.
Bei der Entwicklung der Muster habe ich vier Kategorien zugrunde gelegt: islamische Ornamente, Ästhetik der Absicherung (Zäune/ Gitter), Fluchtweglinien als Ornament der Masse,Text.
Muster und Ornamente sind ein fester Bestandteil der Gestaltungswelt jeder Kultur. Dabei sind sie nicht nur vordergründig dekorativ. Ihre klar definierte Symmetrie ist das präzise Endprodukt eines langen Gestaltungsweges, der von Aspekten der Natur, der Lebens- oder Gedankenwelt des jeweiligen Kulturkreises begründet wurde. In der Forschung werden Muster generiert um komplexe Inhalte – z.B. Verhaltensmuster, biologische Muster – zu bündeln und nachvollziehbar zu machen.
Die gestickte Aussage „I am who I shall be“, „Ich bin, der ich sein werde“ ist in einigen Bibelübersetzungen der Name Gottes, den er Moses preisgab. Dieser Name sagt: das eigene Sein steht immer im direkten Verhältnis zum Werdenden, also zu den Konsequenzen, die das derzeitige Handeln nach sich zieht.
In diesem Sinne bildet die Installation ROUTINE, vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Herausforderung mit der großen Flüchtlingsbewegung umzugehen, einen aktuellen Übergangszustand des Aufeinandertreffens von festgefügten kulturellen Mustern ab, die ineinandergreifen, einander stören oder auflösen aber auch neue Strukturen erahnen lassen.