A THEATRICAL VIDEO-INSTALLATION FOR TWO ACTRESSES
Two Actresses link their actions to a Video-Installation. This Installation works like a mirror but like a third room as well. This Work combines Visual Arts, Theatre and Film. LIEBE. WAHR. JETZT shines a light on the ambivalent emotions of two Women. This ambivalence is brought up through Self-Reflexion, Freedom of Choice and Self-Optimization. LIEBE. WAHR. JETZT asks for true forms of Love nowadays.
The successful lawyer Katharina and the fotojournalist Riva discuss Love, Singleheartedness and Progress while moving in the isolation of their perfectionist Lifestile. Through permanent Self-Reflexion they are longing to express the picture they have from themselves but they just loose their naturalness. These contrary Characters happen to become more or less two fighting voices in one head.
The limited spaces the two women act in are defined by the focus of two cameras. These cameras are directly connected to two projectors. The film-takes are projected on a screen from the back and are reversed left to right. The screen is positioned in between the two action spaces and hangs near to the audience. The two direct-projections overlap in the middle. This forms a virtual action space in which they can meet each other.
The audience watches the theatrical action and the development of the video at the same time. Caused by the fact that the actresses adjust their movements to the projection of themselves, their theatrical operations become rather abstract and one has to watch the video to understand their acting. The actresses act in the “real” space to move their reversed copies in the virtual video space. This “turn of acting” one could experience through their searching movements.
The medium Film widens the opportunities of dramatic composition. The acting near to the camera rises a radical intimacy. The audience can see each stirring of the face. Besides this intimacy they see the actress acting near to the camera. A rather prosaic situation. The audience faces an ambivalent synchronicity of intimicy and distance.
The actresses also take the cameras into their action spaces and lead the eyes of the audience to specific details whithin their spaces. These filmtakes are composed rhythmical and aesthetical together on the sreen. To operate with the camera is part of the acting and the output of those takes brings the enactment to a poetic level.
to the publication: liebe. wahr. jetzt////
EINE SZENISCHE VIDEO-INSTALLATION FÜR ZWEI SCHAUSPIELERINNEN
Zwei Schauspielerinnen richten ihre Handlungen auf eine Video-Installation aus. Sie agieren jeweils in separaten Bereichen auf der Bühne und begegnen sich nur in der direkt übertragenen Videoprojektion.
Die Genregrenzen von bildender Kunst, Theater und Film werden dabei produktiv überschritten. LIEBE. WAHR. JETZT beleuchtet die ambivalente Gefühlswelt zweier Frauen von heute, die durch Selbstreflexion, Wahlfreiheit und Selbstoptimierung hervorgebracht wird und fragt nach aufrichtigen Formen der Liebe.
Die erfolgreiche Rechtsanwältin Katharina und die Fotojournalistin Riva diskutieren über die Liebe, über Aufrichtigkeit und Entwicklung und bewegen sich zugleich in der Isolation ihrer perfektionistischen Lebenskonzepte. Dabei versuchen sie in permanenter Selbstreflexion ihrem Bild von sich gerecht zu werden und verlieren dabei die Selbstverständlichkeit im Umgang mit dem Realen. Im Verlauf der Handlung erscheinen diese zwei konträren Charaktere mehr und mehr wie zwei widerstreitende Stimmen in einem Kopf, die über ihre Bildwelten miteinander verschmelzen.
In der szenischen Video-Installation Liebe. Wahr. Jetzt agieren die Schauspielerinnen in räumlich begrenzten Arealen, die durch den Fokus einer jeweils auf sie gerichteten Kamera bestimmt sind. Diese Kameras sind mit zwei Projektoren direkt verbunden. Ihre Aufnahmen werden von hinten, seitenverkehrt, auf eine Projektionsfläche übertragen. Diese Rückprojektionsleinwand hängt zwischen den zwei Handlungsräumen, nah vor dem Publikum. Die zwei projizierten Direktübertragungen überschneiden sich auf der Leinwand in der Mitte. So wird ein virtueller gemeinsamer Handlungsraum erzeugt.
Die Zuschauer sehen zugleich die tatsächliche theatrale Handlung und das entstehende Video. Da die theatralen Handlungen auf das entstehende Videobild ausgerichtet sind, werden sie mitunter zu abstrakten Gesten, deren Sinn sich erst im Videobild erschliesst.
Die Schauspielerinnen spielen im theatralen Raum ihr seitenverkehrtes Abbild im Video. Diese Umwandlung wird in der suchenden Anmutung ihrer Handlungen erfahrbar.
So wird die Entfremdung vom Realen für ein Leben in der Virtualität inszeniert.
Das Medium Film erweitert die Möglichkeiten der Bilddramaturgie. Das Agieren sehr nah an der Kamera erzeugt eine starke Intimität. Der Zuschauer sieht jede Regung im Gesicht der Schauspielerin. Bei LIEBE. WAHR. JETZT sieht er daneben zugleich die Schauspielerin vergleichsweise distanziert nah vor der Kamera und für die Kamera agierend. Der Zuschauer erlebt hier eine ambivalente Gleichzeitigkeit von Intimität und Distanz.
Die Schauspielerinnen nehmen die Kameras auch mit in ihre Handlungsräume und führen das Auge des Betrachters in Großaufnahme über Details innerhalb ihrer Aktionsräume. Die auf diese Weise von den zwei Seiten hervorgebrachten Bilder werden auf der Leinwand miteinander in ein rhythmisches und ästhetisches Verhältnis gebracht. Die Inszenierung wird auf diese Weise um eine erzählerische Bildwelt erweitert und das operieren mit der Kamera wird Teil des Schauspiels.
Es wurden keine Sound- oder Lichteffekte eingesetzt. Das, was zu hören und zu sehen ist, soll sich aus dem Spiel heraus ergeben.
Der Uraufführung von LIEBE. WAHR. JETZT ist eine intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den zwei Schauspielrinnen voraus gegangen. Auf der Basis meines Settings und der von mir vorgegebenen Charaktere und Fragen entwickelten wir gemeinsam in einem experimentellen Arbeitsprozeß das Stück.