Die Textcollage fragmentiert und verschränkt literarische Zitate mit einem Covertitel des Spiegel von 2016. Folgende Sätze wurden verwendet:
Es ist uns gelungen das Unbekannte zu verscheuchen, und wir sind in Sicherheit, als die erste Kultur in der Geschichte erzittern wir nicht angesichts unserer Lebensbedingungen, wir haben sie unter Kontrolle. (Karl Ove Knausgard „kämpfen“)
Macht (….) besitzt eigentlich niemand, sie entsteht zwischen Menschen, wenn sie zusammen handeln, und sie verschwindet, wenn sie sich zerstreuen. (Hannah Arendt)
Urlaub in Angst. Terror verändert das Reisen. Was also tun? (Spiegelcover 2016)
Mangelnde Vorstellungskraft ist ein mächtiger Widersacher von Gerechtigkeit und Emanzipation – und das Wahrsprechen, das es braucht, ist eines, das die Vorstellungsräume wieder erweitert. (Carolin Emcke „Gegen den Hass“)
I´m a Dreamer Baby so why don´t you kill me? (Svea Duwe)
„Jeder Geist baut sich selbst ein Haus und jenseits dieses Hauses eine Welt.“ Ralph Waldo Emerson
Jeder Satz wurde auf selbstklebendes Absperrband geschrieben. Bei dem einem Band führten die Reflexionsstriche nach rechts bei dem anderen nach links. Diese zwei beschrifteten Rollen wurden dann abwechselnd auf eine schwarze Abdeckfolie geklebt, wobei in der Mitte zwischen linksgerichtetem und rechtsgerichtetem Band gewechselt wurde.
Es entsteht eine neue Sinneinheit der Texte, die in der Kombination mit den verwendeten Materialien einen emotionalen Konflikt visualisiert.
Eine kleine mediale Information, die verhältnismäßig unwichtig aber stark auf die Emotionen des Rezipienten ausgerichtet ist, nimmt den anderen Textfragmenten ihre Wirkmacht. Es entsteht eine innere Wand der Handlungsunfähigkeit. Wie also die Vorstellungsräume wieder erweitern?